In dieser Welt, das heißt in der Kirche, die als ganze Christus nachfolgt, spricht er zu allen: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst“. Denn dieser Auftrag richtet sich nicht nur an die Jungfrauen, unter Ausschluss verheirateter Frauen; an die Witwen, unter Ausschluss von Ehefrauen; an die Mönche, unter Ausschluss von Ehemännern; an die Kleriker, unter Ausschluss von Laien.
Die ganze Kirche, der ganze Leib Christi, alle seine Glieder mit ihren verschiedenen Aufgaben und Eigenheiten sollen Christus nachfolgen. Als ganze soll die Kirche ihm nachfolgen, sie, die Einzige, die Taube, die Braut (vgl. Hld 6,9); sie soll ihm nachfolgen, sie, die durch das Blut des Bräutigams losgekauft und begnadet ist. Die Reinheit der Jungfrauen hat hier ebenso ihren Platz wie die Enthaltsamkeit der Witwen und die eheliche Keuschheit. […] Sie sollen Christus nachfolgen, diese Glieder, die hier alle ihren Platz haben, ein jedes nach seinem Stand, nach seinem Rang und auf seine Weise. Sie sollen sich selbst verleugnen, das heißt, sich nicht auf sich selbst stützen. Sie sollen ihr Kreuz tragen, das heißt, in der Welt um Christi willen alles ertragen, was die Welt ihnen auferlegt. Ihn sollen sie lieben, ihn, den Einzigen, der nicht enttäuscht, den Einzigen, der nicht getäuscht werden kann. Ihn sollen sie lieben, denn das, was er verspricht, ist wahr. Doch weil er es nicht hier und jetzt gibt, wankt der Glaube. Geh weiter, halte durch, ertrage, nimm diese Verzögerung an – und du hast dein Kreuz getragen.