Warum ist Maria so rein? Weil sie den Sohn Gottes in ihrem Leib beherbergen sollte. Wäre sie nicht reiner gewesen als die Engel, dann hätte das WORT nicht so, wie es sich ziemt, in ihr Wohnung nehmen können. Er wäre nicht mit Freude gekommen; er hätte die kostbaren Gaben nicht mitbringen können, mit denen er sie vom Augenblick seiner Empfängnis an erfüllte.
Im heiligsten Altarsakrament empfangen wir denselben Jesus Christus, den Maria neun Monate in ihrem Schoß getragen hat. Wie steht es um unsere Reinheit?
Wie sorgfältig bereiten wir unsere Seele vor? Wie schmutzig es da ist! Wir verfehlen uns am Vorabend, am Tag, im Vorgang [des Kommunizierens] selbst. Und trotzdem kommt er: Was für eine Güte! Wir gehen zu ihm: Was für eine Kühnheit! Aber kann dieser gütige Gott auch mit Freude kommen? Stellen wir uns vor, wie seine Gefühle sein mögen. Wird er nicht abgestoßen sein beim Anblick einer solchen Verdorbenheit? Und wir gehen kühn und unverschämt zu ihm: ohne Scheu, ohne Reue, ohne Buße.
Ich will mich bemühen, mein Herz so zu bereiten, dass du, o mein Gott, Gefallen daran findest, dass du deine Wonne daran hast, damit ich mich doch so unermesslichen Gnaden nicht widersetzte, die ich empfangen könnte, wenn ich darauf achtete, mich zu reinigen, wenn mir bewusst wäre, was ich sonst verliere. Aber, mein Gott, wie wenig rechtfertigt meine Unwissenheit meine Nachlässigkeit! […] Wenn ich mich um Reinheit bemühe, wird es mir besser gelingen, aus deinen Besuchen Nutzen zu ziehen und dich zu veranlassen, mit Freude zu mir zu kommen. Komm zu mir, mein Gott, und mit deiner Gnade wirst du mein Herz reiner und klarer finden.