Versuchungen sollen dich nicht erschrecken. Durch sie will Gott deine Seele prüfen und stärken; gleichzeitig gibt er dir die Kraft, sie zu überwinden. Bisher war dein Leben wie das eines Kindes; nun will der Herr dich wie einen Erwachsenen behandeln. Die Prüfungen eines Erwachsenen sind aber weitaus härter als die eines Kindes, und deshalb bist du anfangs ganz verwirrt.
Aber dein Seelenleben wird schnell wieder zur Ruhe kommen, das wird nicht lange dauern. Hab noch ein wenig Geduld, und alles wird sich zum Besseren wenden.
Lass diese unnützen Befürchtungen fallen. Denk immer daran: Nicht die Einflüsterungen des Bösen machen die Sünde, sondern vielmehr deine Einwilligung zu diesen Einflüsterungen. Nur ein freier Wille ist zum Guten und zum Bösen fähig. Wenn aber der freie Wille unter der vom Versucher zugefügten Prüfung stöhnt und nicht will, was jener ihm vorschlägt, so ist das nicht nur keine Schuld, sondern sogar Tugend.
Hüte dich davor, im Kampf gegen deine Versuchungen in Unruhe zu verfallen; denn dadurch würden sie nur noch stärker. Du muss sie mit Verachtung behandeln und dich nicht mit ihnen beschäftigen. Lenke deine Gedanken hin zum gekreuzigten Jesus; nimm seinen Leib in deine Arme und sprich: „Das hier ist meine Hoffnung und die Quelle meiner Freude. Mein ganzes Sein hängt an dir und ich lasse dich nicht los, bis du mich in Sicherheit gebracht hast.“