Siehe, wegen des leiblichen Todes werden wir bis zum Ende der Welt im Staub verharren, doch er [unser Erlöser] erstand am dritten Tag, befreit von der Todesdürre, in seiner frischen Lebendigkeit, um uns durch die Erneuerung seines eigenen Fleisches die Macht seiner Gottheit zu zeigen.
[…] Doch wenn es auch wahr ist, dass der Leib des Herrn jetzt, nach seinem Tod, lebendig ist, so verhält es sich doch anders bei uns: Die Auferstehung unserer Leiber in Herrlichkeit ist noch aufgeschoben bis ans Ende der Welt. Auch Ijob legte Wert darauf, diese [zeitliche] Entfernung zu betonen: „Und am letzten Tag werde ich von der Erde auferstehen“ (Ijob 19,25 Vulg.).
Wir halten also an der Hoffnung auf unsere Auferstehung fest, da wir uns in der Gegenwart der Herrlichkeit unseres Hauptes befinden. Keiner soll – wenn auch nur im Stillen – behaupten, dass der Herr ja nur von den Toten auferstanden sei, weil er – als Gott und Mensch in einer Person – durch seine Gottheit den in seiner Menschheit erlittenen Tod überwunden habe, während wir, die wir nur Menschen sind, uns von der Todesstrafe nicht wieder erheben könnten. Aber seht: In der Stunde seiner Auferstehung sind auch die Leiber vieler Heiliger auferstanden. Der Herr wollte uns an sich selbst das Beispiel der Auferstehung zeigen und stellte uns außerdem das Beispiel anderer Wesen vor Augen, die uns in ihrer rein menschlichen Natur ähnlich sind, um so unseren Glauben an die Auferstehung zu stärken. Der Mensch in seiner Hoffnungslosigkeit, jemals ein Geschenk empfangen zu können, das der Gottmensch an sich selbst offenbart hatte, sollte nun den Glauben wagen, dass sich auch an ihm vollziehen könne, was er an anderen festgestellt hatte, deren Natur – wie er zweifelsfrei wusste – rein menschlich war.