Es ist leichter, sich aufzuregen, als zu ertragen; leichter, einem Kind zu drohen, als es zu überzeugen. Ich würde sogar sagen, dass unsere Ungeduld und unser Stolz sich leichter damit tun, Querköpfe zu bestrafen, als sie mit Festigkeit zu lenken und mit Sanftmut zu ertragen. Ich empfehle euch jedoch die Liebe des heiligen Paulus gegenüber den Neubekehrten, die ihn zu Tränen und inständigen Gebeten bewegte, wenn er merkte, wie wenig folgsam und für seine Liebe empfänglich sie waren.
Hütet euch davor, aus dem Affekt heraus zu handeln. Es ist schwer, beim Strafen die Ausgeglichenheit der Seele zu bewahren, die notwendig ist, um nicht den Anschein zu erwecken, wir handelten nur, um unsere Autorität zu demonstrieren oder unserer Wut freien Lauf zu lassen. Betrachten wir sie [unsere Jungen] als Söhne, über die wir Leitungsvollmacht auszuüben haben. Machen wir uns zu ihren Dienern wie Jesus, der gekommen ist, um zu gehorchen und nicht, um zu befehlen. Schämen wir uns nicht, auf seine Weise zu herrschen, und herrschen wir nur über sie, um ihnen besser dienen zu können.
So handelte Jesus an seinen Aposteln, die unwissend und ungehobelt waren. Ja, er stärkte sie, wenn sie kleingläubig waren, und er zeigte den Sündern gegenüber ungezwungene Güte und Freundschaft, so dass einige darüber erstaunt, andere empört waren und wieder andere begannen, auf die Vergebung Gottes zu hoffen. Deshalb gebot er uns, sanft und demütig von Herzen zu sein (vgl. Mt 11,29).