Im ewigen Schweigen des innergöttlichen Lebens wurde der Ratschluss der Erlösung gefasst. In der Verborgenheit des stillen Gemachs von Nazareth kam die Kraft des Heiligen Geistes über die einsam betende Jungfrau und bewirkte die Menschwerdung des Erlösers. Um die schweigend betende Jungfrau geschart (vgl.
Apg 1,14), harrte die werdende Kirche auf die verheißene neue Geistausgießung, die sie zu innerer Klarheit und fruchtbarer äußerer Wirksamkeit beleben sollte. […] In der stillen Zwiesprache gottgeweihter Seelen mit ihrem Herrn werden die weithin sichtbaren Ereignisse der Kirchengeschichte vorbereitet, die das Angesicht der Erde erneuern (vgl. Ps 103(104),30). Die Jungfrau, die jedes gottgesandte Wort in ihrem Herzen bewahrte (vgl. Lk 2,19; 1,45), ist das Vorbild jener lauschenden Seelen, in denen das hohepriesterliche Gebet Jesu immer wieder auflebt.