Hl. Gertrud von Helfta

Mein Herz und mein Leib frohlocken in dir, dem lebendigen Gott, und meine Seele freut sich in dir, meinem wahren Heil. Wann werden meine Augen dich schauen, dich, den Gott aller Götter? Wann wirst du mich erfreuen mit dem Anblick deines honigfließenden Antlitzes, du Gott meines Herzens? Wann wirst du die Sehnsucht meiner Seele stillen durch die Offenbarung deiner Herrlichkeit?

Mein Gott, du bist mein auserwählter Anteil, meine Stärke und mein Ruhm.

Wann werde ich eindringen in deine Wunderwerke, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen? Wann wirst du mich mit dem Mantel des Lobes bekleiden anstelle des Trauergewandes, damit all meine Glieder dir, vereint mit den Engeln, ein Jubelopfer darbringen? Wann, du Gott meines Lebens, werde ich in das Zelt deiner Herrlichkeit eintreten, um dir in Gegenwart aller Heiligen zu singen und mit Herz und Seele das große Erbarmen zu preisen, das du mir erwiesen hast? Wann wird die Schlinge des Todes zerreißen, damit meine Seele dich unmittelbar schauen kann? […] Wer kann sich je sattsehen am Anblick deiner Klarheit? Wie kann das Auge ausreichen, um zu schauen, und das Ohr, um zu hören, bei der Bewunderung der Herrlichkeit deines Antlitzes? (Biblische Referenzen: Ps 83(84),3; Ps 70(71),16; Lk 1,47; Jes 61,10; Ps 26(27),6; Gen 19,19)

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 27 October 2024