Während ihr Tag für Tag die Zeit des gegenwärtigen Lebens durchschreitet, solltet ihr danach trachten, durch Tugenden euer [ewiges] Leben zu gewinnen (vgl. Lk 21,19), euch Anrechte auf das Himmelreich zu sichern und unvorstellbare Schätze zu sammeln, die uns verheißen sind.
Eng und schmal ist der Weg Gottes (vgl.
Mt 7,14), weit und breit jedoch (vgl. Mt 7,13) der Ruheplatz, der sich euch anbietet: Die Versuchungen des Teufels kommen eine nach der anderen und entzünden gewissermaßen eure geistliche Wohnung. Der Tau des Geistes jedoch löscht diese Brände und hält für euch das Wasser bereit, das ins ewige Lebens sprudelt (vgl. Joh 4,14). […] Wohlan denn, meine Kinder, lasst uns diese wenigen Tage, oder besser gesagt, diese Tage, die uns noch zum Kämpfen gegeben sind, tapfer ertragen, und schmücken wir uns mit dem Kranz der Gerechtigkeit (vgl. 2 Tim 4,8). […]
Ich beschwöre euch, lasst uns den gegenwärtigen Nöten ein leichtes Herz entgegenstellen (vgl. 2 Kor 4,17): Sie sind nichts, und schnell wie ein Traum, wie ein Schatten gehen sie vorüber. Lasst euch durch nichts erschüttern oder bedrücken, sondern lasst uns mit neuem Eifer die Gebote Gottes befolgen. Lasst euch nicht durch eine Schmähung betrüben, durch eine Kränkung vom Weg abbringen, durch einen Vorwurf beirren, durch einen Ärger niederdrücken oder durch eine verächtliche Haltung quälen! Schlagen wir die Augen nieder, erheben wir unsere Seele, seien wir gut zueinander, nachsichtig, beharrlich, geduldig. […]
Das alles aber habt ihr gelernt, die ihr von Gott belehrt worden seid. Tut, was ihm gefällt (vgl. Joh 8,29); und schließlich ertragt tapfer die gegenwärtigen Tage, meine Kinder!