Aus welchem Grund hätte Christus sterben sollen, wenn er nicht auch einen Grund gehabt hätte, aufzuerstehen? Da Gott nämlich nicht sterben konnte, konnte auch die ewige Weisheit nicht sterben, und was nicht sterben kann, kann auch nicht auferstehen. Er nahm also Fleisch an, das sterben konnte, damit dieser Tod, der dem Fleisch eigen ist, ihm die Möglichkeit gebe, aufzuerstehen.
So konnte die Auferstehung nur an einem Menschen geschehen: „Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten“ (1 Kor 15,21). Der Mensch ist also auferstanden, weil der Mensch gestorben war. Auferweckt wurde der Mensch, der Erweckende aber war Gott. Er war Mensch dem Fleische nach und ist jetzt Gott, über alles und in allem (vgl. 1 Kor 15,28); denn jetzt „kennen wir Christus nicht mehr dem Fleische nach“ (vgl. 2 Kor 5,16), wohl aber haben wir die Huld und Gnade seines auferstandenen Fleisches erhalten und erkennen ihn als den „Erstling der Entschlafenen“ (vgl. 1 Kor 15,20) und „Erstgeborenen der Toten“ (vgl. Kol 1,18). Die Erstlingsfrüchte sind von genau der gleichen Art wie die Früchte, die später kommen. Die ersten Früchte werden Gott in der Hoffnung auf eine noch reichere Ernte dargebracht, als heilige Opfergabe für alle anderen Früchte und als Weihegabe der erneuerten Natur. Christus ist also die Erstlingsfrucht, „der Erstling der Entschlafenen“. Aber gilt das nur für die Seinen, die sanft entschlafen sind, als wären sie nicht dem Tod unterworfen, oder gilt das für alle Entschlafenen? Die Schrift antwortet uns: „Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“ (1 Kor 15,22). Also sind die Erstlingsfrüchte des Todes in Adam und die Erstlingsfrüchte der Auferstehung in Christus.