„Euer Andenken wird der Asche gleich sein“ (Ijob 13,12 Vulg.). Alle, deren irdisches Denken dieses Jahrhundert prägt, versuchen in jeder ihrer Taten, der Welt das Andenken an ihre Person zu hinterlassen. Ob Kriegstitel, hoch aufragende Bauwerke oder wortreiche Abhandlungen über die Wissenschaften des Jahrhunderts: Jeder strebt unermüdlich danach, sich einen Namen aufzubauen, der sein Andenken sichert.
Aber wie das Leben, so läuft auch das Andenken schnell auf sein Ende zu. Was bleibt dann noch von ihm bestehen, wenn auch dieses bald verfliegt? Denn ein Windhauch trägt die Asche fort, wie die Schrift sagt: „Nicht so die Gottlosen, nicht so; sondern sie sind wie Staub, den der Wind von der Erde verweht“ (Ps 1,4 Vulg.). Man darf also das Andenken der Toren mit Asche vergleichen, denn sie begeben sich an einen [geistigen] Ort, wo ein Windhauch sie wegwehen wird. Ja, wie sehr sie sich auch bemühen, den Ruhm ihres Namens zu verewigen, so haben sie doch in Wirklichkeit ihr Andenken nur zu Asche gemacht, denn der Wind einer sterblichen Welt wird sie bald fortwehen. Im Gegensatz dazu sagt die Schrift über den Gerechten: „In ewigem Gedächtnis bleibt der Gerechte“ (Ps 111,7). Weil seine Taten allein dem Blick Gottes eingeprägt sind, bestimmt dieser auch den Namen, der sein Andenken in alle Ewigkeit sichert.