Hl. Theodor von Studion

Wenn ein König hier auf Erden Menschen zu Ruhm, Erfolg, Reichtum, Luxus und Vergnügungen ruft, sehen wir, wie sie sich mit Eifer, Fleiß und Freude auf all das stürzen. Uns aber ruft der Gott und König des Universums – nicht zu jenen gewöhnlichen und vergänglichen Gütern, die wir soeben aufgezählt haben, sondern zu einem Licht, das keinen Untergang kennt, zu einem Leben ohne Ende, zu einer unaussprechlichen Seligkeit, zur Annahme an Kindes statt und zum Erbe der ewigen Güter: Mit wieviel mehr Eifer, Freude und unersättlicher Glut müssen wir jeden Tag und jede Stunde laufen, kämpfen und voraneilen! Weder Bedrängnis noch Verfolgung, weder Hunger noch Durst, weder Gefahr noch – sagen wir es ruhig – Schwert noch Tod (vgl.

Röm 8,35;38), nichts von all dem darf uns Furcht einflößen oder uns zurückschrecken lassen, im Gegenteil: Mit Mut, Kraft und Seelenstärke müssen wir dem Weg der Askese bis zum Ende folgen und alles als leicht und mühelos ertragen im Vergleich zu dem, was wir erwarten dürfen und was uns verheißen ist, unserer überaus seligen Hoffnung. […]

Stärkt auch ihr euch mit der Kraft seiner Stärke (vgl. Eph 6,10), ihr vielgeliebten Kinder, und fügt euren ersten Kämpfen und Prüfungen auch die gegenwärtigen und die zukünftigen hinzu; und achtet es für lauter Freude (Jak 1,2 Vulg.), dass ihr für würdig befunden worden seid, all dies freiwillig für Christus, den Erlöser, zu erleiden (vgl. Phil 1,29). Werdet Nachahmer seiner Leiden; für jene, die es erfassen, besteht darin allein schon der größte Lohn! […] Wir alle wollen unseren Eifer neu entfachen, aufwachen, aufstehen, unsere Bereitschaft erneuern, die Dienste, die einem jeden von uns zufallen, anzugehen und ohne Nachlässigkeit zu erfüllen, in Jesus Christus, unserem Herrn, dem die Herrlichkeit und die Macht gebühren mit dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 1 December 2024