Du hast die Stimme des Logos gehört, das Wort Gottes. […] Steh auf und bereite den Grund deiner Seele durch das Gebet. Aus der Tiefe erhebe dich und strebe himmelwärts; bemühe dich, die Tür deines Herzens zu öffnen. Wenn du deine Hände Christus entgegenstreckst, wird dein Tun den Duft des Glaubens verströmen.
[…] Siehe, so hat Christus dich ersehnt, so hat er dich erwählt. Wenn du ihm öffnest, wird er eintreten, ganz gewiss, er hat es ja versprochen. Umfange also ihn, den du gesucht hast (vgl. Hld 3,4); tritt nahe hin zu ihm, so wirst du erleuchtet (vgl. Ps 33(34),6 LXX); halte ihn fest und bitte ihn, er möge sich nicht so schnell entfernen. Denn das Wort Gottes eilt schnell dahin (vgl. Sir 43,5); Lauheit kann es nicht festhalten, Trägheit nicht zurückhalten. Wenn es ruft, dann soll ihm deine Seele entgegeneilen und auf dem Weg bleiben, den sein göttliches Wort dir vorgezeichnet hat, denn es eilt schnell vorüber. […] Wenn er so schnell wieder gegangen ist, so glaube nicht, du habest ihm missfallen, indem du ihn gerufen, ihn angefleht und ihm geöffnet hast. Er lässt nicht selten zu, dass wir geprüft werden. Als die vielen Menschen ihn baten, nicht wegzugehen – was sagte er da im Evangelium? „Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich verkünden; denn dazu bin ich gesandt“ (Lk 4,43). Wenn er fortgegangen zu sein scheint, suche also weiter (vgl. Hld 5,6). […] Eine Seele, die Christus auf diese Weise sucht und zu ihm fleht, wird er nicht im Stich lassen; vielmehr wird er sie oft besuchen, denn er ist bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt (Mt 28,20).
