Gott ist in jeder Hinsicht vollkommen. Es ist unmöglich, an ihm etwas zu finden, das nicht unendlich gut ist. Er ist weise, klug, treu, gut, großzügig, schön, sanftmütig; er verachtet nichts von allem, was er geschaffen hat. Er nimmt sich unser an, lenkt uns mit Milde, ja, sogar mit Respekt; er ist geduldig, frei von jeder ungeordneten Begierde.
Alles, was wir an den Geschöpfen lieben, finden wir in ihm; alles ist in ihm vereint, und zwar für immer und auf unendlich vollkommene Weise. Keinen jener Fehler, die uns an geschaffenen Dingen schockieren, abstoßen oder anwidern mögen, trägt er an sich. – Wie kommt es also, dass wir ihn nicht einzig und allein lieben? […]
Gott ist nicht nur vollkommen, sondern die Quelle aller Vollkommenheit. Nur von ihm können wir sie erlangen, und zwar indem wir uns mit ihm beschäftigen und ihn betrachten: „Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1 Joh 3,2). Das wird im Himmel sein; hier in diesem Leben werden wir uns dieser Ähnlichkeit umso mehr annähern, je mehr wir ihn betrachten. […] Jesus, so viel ich kann, will ich mich nach deinem Beispiel und deinen Grundsätzen richten. Denn nur sie können mich zu dir führen und mich aus der Not der Unwissenheit und der Irrtümer herausholen, in die mich meine Leidenschaften stürzen könnten.