Ich bitte Euch, mein liebster Sohn in Christus, dem süßen Jesus: Lernt von diesem süßen Lamm ohne Makel, Euch immer mit aufrichtiger Demut zu erniedrigen, damit Ihr Eure Tugend bewahren und vermehren könnt, in welcher Stellung Ihr Euch auch immer befinden mögt. Denn dem Demütigen dienen all seine geistlichen und zeitlichen Werke für den Himmel, weil er sie mit der Gnade verrichtet.
Seine zeitlichen Werke geben ihm das Leben, weil er sie mit festem Blick auf Gott gerichtet tut; seine geistlichen Werke verströmen den Duft der Tugend vor Gott und den Menschen in der Welt; und wenn er dazu berufen ist, zu befehlen, dann verströmt er den Wohlgeruch der heiligen Gerechtigkeit; denn wer demütig ist, der ist nicht ungerecht gegenüber seinem Nächsten; er verachtet ihn nicht, sondern er liebt ihn wie sich selbst. Ich bitte Euch also, mein liebster Sohn, dass Ihr in Eurer gegenwärtigen Position stets Gerechtigkeit übt, gegenüber den Kleinen wie den Großen, den Armen wie den Reichen; gebt jedem gleichermaßen, was ihm zusteht, so wie es die Gerechtigkeit zusammen mit der Barmherzigkeit erfordert. Ich bin gewiss, dass die Güte Gottes Euch dazu veranlassen wird, und ich lade Euch dazu ein, soweit ich es weiß und kann.
Bleibt in dieser süßen Adventszeit und an dem heiligen Fest nahe bei der Krippe des demütigen Lammes. Dort werdet Ihr Maria finden, die ihren Sohn anbetet; diese arme Reisende, deren Reichtum der Sohn Gottes ist, hat weder angemessene Windeln, um ihn zu wickeln, noch Feuer, um ihn zu wärmen, ihn, das göttliche Feuer, das Lamm ohne Makel. Und es sind Tiere, die sich über den Körper des Kindes beugen, um es mit ihrem Atem zu wärmen. Müssen wir nicht erröten über den Stolz, die Genüsse der Menschen und die Reichtümer der Welt, wenn wir einen so demütigen Gott betrachten?
