Wir haben gelernt, dass der Logos, das Wort Gottes, aus einer Jungfrau Fleisch angenommen hat und sich den alten Menschen auflud, um seine Natur zu erneuern. […] Wir wissen, dass die Menschheit des Wortes aus dem gleichen Stoff besteht wie wir. Wenn es nämlich nicht so wäre, hätte er vergeblich von uns verlangt, ihn als unseren Lehrer nachzuahmen.
Wäre dieser Mensch von anderer Natur: Wie könnte er dann mir, der ich von Natur aus schwach bin, vorschreiben, so zu handeln wie er? Und wo bliebe dann seine Güte, seine Gerechtigkeit? Um es uns aber recht verständlich zu machen, dass er nicht anders ist als wir, wollte er Müdigkeit ertragen und wissen, was Hunger ist. Er nahm Durst auf sich, fand im Schlaf Erholung, lehnte das Leiden nicht ab, unterwarf sich dem Tod und offenbarte seine Auferstehung. In alldem hat er sein eigenes Menschsein als Erstlingsopfer dargebracht, damit du in deinem Leiden nicht den Mut verlierst, sondern in dem Wissen, dass du selbst ein Mensch bist, auch das erwartest, was der Vater diesem einen Menschen geschenkt hat.