Da der Logos, das Wort Gottes, von oben war, so war und ist er der göttliche Anfang aller Dinge. Jetzt aber, da er den Namen Gesalbter, den Namen Christus, angenommen hat, nenne ich ihn „Ein neues Lied“ (Ps 33, 144, 149 u. a.). Durch diesen Logos, der Gott war, existierten wir schon seit langem; durch ihn ist unser Dasein gut.
Dieser Logos, Gott und Mensch zugleich, ist nun den Menschen erschienen; er ist für uns die Ursache alles Guten. Nachdem wir von ihm gelernt haben, recht zu leben, werden wir durch ihn in das ewige Leben gelangen. Denn, so der Apostel des Herrn, „die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten. Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen, um besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben, während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten: auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus“ (Tit 2,11-13).
Das ist das neue Lied: die Offenbarung des [göttlichen] Wortes, das im Anfang war und das unter uns aufleuchtete. […] Denn er, der von Ewigkeit her als Retter existierte, ist nun gekommen; er, der Gott ist, kam als Meister; das Wort, durch das alles geworden ist, kam in die Welt (vgl. Joh 1,10). Im Anfang gab er als Schöpfer das Leben; jetzt, da er als Meister kam, lehrt er uns, recht zu leben, damit er uns einmal als Gott das ewige Leben verleihen kann. Heute geschieht es nicht zum ersten Mal, dass er sich wegen unserer Verirrung erbarmt: So war es von Anfang an.
