Hl. Charles de Foucauld

„Weh euch, die ihr jetzt satt seid!“ (Lk 6,25). Suchen wir unsere Sättigung nicht in den Dingen dieser Welt, weder in materiellen noch in geistlichen Gütern, letztlich in keinem Geschöpf, in nichts, was nicht Gott ist. Je mehr wir leer werden von allem, was nicht Gott ist, desto mehr werden wir fähig, mit Gott erfüllt und von ihm gesättigt zu werden …

Nutzen wir die Dinge dieser Welt nur in dem Maße, wie es notwendig ist, um unsere Pflichten Gott gegenüber zu erfüllen; nur in dem Maße, wie er es uns aufträgt, nur im Hinblick auf Ihn allein, indem wir ganz leer bleiben von jeder Anhänglichkeit an irgendeines von ihnen … Weit davon entfernt, uns an ihnen zu sättigen, wollen wir materiell von ihnen leer werden […],machen wir also unser Herz vollständig und radikal leer davon; ja, radikal leer soll unser Herz sein, damit Gott es ganz erfüllen kann.

Das soll nicht heißen, dass wir die Menschen nicht lieben sollen – das sei ferne –, aber wir sollen sie weder für uns noch für sie lieben, sondern im Hinblick auf Gott allein: Sie sind sehr wohl in unserem Herzen, aber nicht wir haben sie uns dort hineingelegt, sondern Gott; wir lieben sie nicht in uns, wir lieben sie gewissermaßen im Herzen Gottes. Wir lieben Gott allein: Ihm allein gehört unser ganzes Herz. Wir lieben auch die Menschen, weil sie in Ihm sind, weil wir sie in seinem Herzen finden, weil sie etwas von Ihm sind.

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 16 February 2025