Petrus betrachtet das Leiden und den Tod Christi aus einem rein natürlichen, menschlichen Blickwinkel: Dieser Tod erscheint ihm Gottes unwürdig, als eine Verunglimpfung seiner Herrlichkeit. Christus tadelt ihn und scheint ihm sagen zu wollen: „Aber nein, Leiden und Tod sind nicht unter meiner Würde.
Irdische Vorstellungen trüben deine Urteilskraft und führen sie in die Irre. Lass alle menschlichen Vorstellungen beiseite, höre meine Worte vom Standpunkt der Absichten meines Vaters aus, und du wirst verstehen, dass dieser Tod der einzige ist, der meiner Herrlichkeit entspricht. Meinst du, zu leiden sei eine Schande für mich? Dann wisse, es ist der Wille des Teufels, dass ich auf diese Weise den Heilsplan nicht erfülle“. […]
Niemand soll sich also der Zeichen unseres Heils schämen, die der Verehrung und Anbetung überaus würdig sind. Das Kreuz Christi ist die Quelle alles Guten. Durch das Kreuz leben wir, sind wir wiedergeboren und erlöst. Tragen wir also das Kreuz wie eine Ehrenkrone! Es drückt sein Siegel auf alles, was uns zum Heil führt: Wenn wir durch das Wasser der Taufe wiedergeboren werden, ist das Kreuz da; wenn wir uns dem heiligen Tisch nähern, um dort den Leib und das Blut des Erlösers zu empfangen, ist es da; wenn wir den Erwählten des Herrn [bei der Priesterweihe] die Hände auflegen, ist es da. Was immer wir tun, es steht da als Zeichen des Sieges für uns. Deshalb bringen wir es in unseren Häusern an, an unseren Wänden und Türen; wir bezeichnen mit ihm Stirn und Brust; wir tragen es in unserem Herzen. Denn es ist das Zeichen unserer Erlösung und Befreiung, das Zeichen der unendlichen Barmherzigkeit unseres Herrn.