Doch wie sehr verschieden die Menschen auch in ihren Gliedern sein mögen, ob sie schwarz, hässlich, befleckt, aussätzig, wassersüchtig und voller Laster sind und auch durch die Einflüsterung der teuflischen List den Rost der Bosheit haben und ohne Einsicht und hartherzig sind, ohne das Gute des Herrn zu sehen; auch wenn sie wegen ihrer großen Vergessenheit angeklagt und beschuldigt werden müssen, weil sie Gerechtigkeit verwirklichen sollten, aber Böses tun und das Gute unterlassen und so das Kreuz und Leiden ihres Herrn verachten: Gott der Vater blickt dennoch in seiner gütigen Absicht auf sein Werk, das aus Lehm geschaffen ist, wie ein Vater seine Kinder anschaut, wenn er sie auf seinen Schoß emporhebt.
Und weil er selbst Gott ist, hat er die Liebe (dilectio) eines gütigen Vaters zu seinen Kindern. Von solcher Art ist nämlich seine tiefe innere Zuneigung des Herzens zu den Menschen, dass er seinen Sohn ans Kreuz sandte, gleichsam als sanftes Lamm […]. Unter diesen Menschen aber sind viele […] geziert mit dem kostbaren Schmuck der Tugenden […].