Hl. Theodor von Studion

Niemand war Gott jemals so nahe wie die selige und wunderbare Jungfrau Maria. Wer könnte reiner sein? Wer könnte untadeliger sein? Sie wurde von Gott, dem höchsten und unendlich reinen Licht, so innig geliebt, dass er sich durch das Wirken des Heiligen Geistes wesentlich mit ihr verband und aus ihr als vollkommener Mensch geboren wurde, wobei er seine eigene unveränderliche und unvermischte Natur bewahrte.

Welches Wunder!

In seiner unermesslichen Liebe zu den Menschen schämte Gott sich nicht, seine Magd zur Mutter zu nehmen. Welche Herablassung! In seiner unendlichen Güte zögerte er nicht, das Kind derjenigen zu werden, die er selbst geformt hatte. Er war wirklich verliebt in das anmutigste seiner Geschöpfe und eroberte sie, die mehr wert war als die Mächte des Himmels. Auf sie beziehen sich die Worte des Propheten Sacharja: „Juble und freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte – Spruch des Herrn“ (Sach 2,14). […]

„Freue dich, Haus des Herrn, Land, das Gott betreten hat. Du, die du in deinem Leib denjenigen umfangen hast, dessen Göttlichkeit kein Ort zu fassen vermag. Von dir hat er, der die Einfachheit selbst ist, die komplexe Natur des Menschen angenommen; der Ewige trat ein in die Zeit und die Unendlichkeit in die Begrenztheit. „Freue dich, du Begnadete“ (vgl. Lukas 1,28): Dein Werk und dein Name sind frohmachender als jede Freude. Aus dir kam die unsterbliche Freude in die Welt, Christus, das Heilmittel gegen jede menschliche Traurigkeit. Freue dich, du Paradies, glücklicher als der Garten Eden, in dem jede Tugend keimte und der Baum des Lebens wuchs.“

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 8 September 2025