Hl. Hieronymus

„Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“ Hier geht es nicht um Tränen, die vergossen werden wegen jener, die nach dem allgemeinen Gesetz der Natur gestorben sind, sondern wegen jener, die aufgrund ihrer Sünden und Laster [geistlich] tot sind. […] „Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit“

Es genügt nicht, Gerechtigkeit nur zu wollen, ohne nach ihr zu hungern.

Das soll uns klar machen, dass wir nie gerecht genug sind, sondern immer nach Werken der Gerechtigkeit hungern sollen.

„Selig die Barmherzigen“

Barmherzigkeit zeigt sich nicht nur in Almosen, sondern auch, wenn wir, angesichts jeder Sünde unserer Brüder, die Lasten der anderen tragen.

„Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen“

Jene, die keine Sünde auf dem Gewissen haben. Der Reine lässt sich vom reinen Herzen schauen. Der Tempel Gottes darf nicht befleckt werden.

„Selig, die Frieden stiften“

Diejenigen, die Frieden in ihrem Herzen haben und ihn dann unter den entzweiten Brüdern stiften. Was nützt es nämlich, Frieden unter anderen zu stiften, wenn in unserem Herzen der Krieg der Laster tobt?

„Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen“

Es wird ausdrücklich gesagt: um der Gerechtigkeit willen. Viele werden nämlich ihrer Sünden wegen verfolgt, ohne gerecht zu sein. […] „Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen“ Die Verleumdung, die nicht weiter beachtet werden soll und die uns Seligkeit einbringt, ist jene, die fälschlicherweise aus dem Mund des Verleumders kommt […]. Insofern es hier um Christus geht, ist die Verleumdung erwünscht. „Freut euch und jubelt“

Ich weiß nicht, wer von uns das vollbringen könnte: seinen Ruf durch Verleumdung zerstört zu sehen und sich dabei im Herrn zu freuen. Wer nach eitlem Ruhm strebt, kann das nicht. Wir sollen uns also freuen und jubeln, damit uns der Lohn im Himmel bereitet wird.

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 1 November 2025