Seid gehorsam bis zum Tod, nach dem Beispiel des Lammes ohne Fehl und Makel, das seinem Vater gehorchte bis zum schmachvollen Tod am Kreuz. Denkt daran, dass er der Weg und die Regel ist, der ihr folgen sollt. Habt ihn beständig vor den Augen eures Geistes. Seht, wie gehorsam er ist, dieser Logos, das Wort Gottes. Er weigert sich nicht, die Last der Leiden zu tragen, mit denen sein Vater ihn betraut hat; im Gegenteil: Er geht, beseelt von großem Verlangen, darauf zu. Ist es nicht das, was er beim letzten Abendmahl am Gründonnerstag bekundet, wenn er sagt: „Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen“ (Lk 22,15)? Mit dem „Essen des Paschamahles“ meint er die Erfüllung des Willens und Wunsches des Vaters. Da ihm keine Zeit mehr bleibt (er sah sich schon am Ende seines Weges, da er seinen Leib für uns opfern sollte), jubelt er, frohlockt und spricht voll Freude: „Ich habe mich sehr danach gesehnt“. Das ist das Pascha, vom dem er sprach; jenes, in dem er sich selbst als Speise gab, in dem er seinen eigenen Leib opferte, um dem Vater zu gehorchen. Jesus hatte mit seinen Jüngern sehr wohl andere Paschafeste gefeiert, keines aber war diesem gleich, o unaussprechliche, süße und brennende Liebe! Du denkst nicht an deine Schmerzen, nicht an deinen schändlichen Tod; hättest du daran gedacht, wärest du nicht so freudig bewegt gewesen, du hättest es nicht als Paschafest bezeichnet. Der Logos sieht, dass er selbst es ist, der auserwählt wurde, er selbst, der unsere ganze Menschheit als Braut empfing. Er wurde gebeten, uns sein eigenes Blut zu geben, damit Gottes Wille in uns geschehe, damit es sein Blut sei, das uns heiligt. Dies ist das süße Paschafest, das dieses fehlerlose Lamm annimmt (vgl. Ex 12,5). Und mit großer Liebe und großer Sehnsucht erfüllt es den Willen des Vaters, hält sich ganz und gar an seinen Plan. Welch süße, unaussprechliche Liebe! […] Deshalb bitte ich euch, meine Lieben: Fürchtet nichts, was immer es auch sein möge, und setzt euer ganzes Vertrauen auf das Blut des gekreuzigten Christus. […] Verbannt alle sklavische Furcht aus eurem Geist. Ihr werdet mit dem heiligen Paulus sprechen […]: „Durch Christus den Gekreuzigten vermag ich alles, denn er lebt in mir durch Sehnsucht und Liebe, und er gibt mir Kraft“ (vgl. Phil 4,13; Gal 2,20). Liebt, liebt, liebt! Durch sein Blut hat das sanfte Lamm eure Seele zu einem unerschütterlichen Felsen gemacht.