Was für ein schönes Osterfest! Und was für eine herrliche Festgemeinde! Dieser Tag birgt so viele Geheimnisse, alte und neue! In dieser Festwoche – oder besser gesagt Freudenwoche – jubeln die Menschen auf dem ganzen Erdkreis, und sogar die himmlischen Mächte vereinen sich mit uns, um voller Freude die Auferstehung des Herrn zu feiern. Die Engel und Erzengel frohlocken und warten darauf, dass der König der Himmel, Christus, unser Gott, siegreich von der Erde zurückkehrt; die Chöre der Heiligen jubeln und verkündigen den, der „vor der Morgenröte auferstanden ist“ (vgl. Ps 110(109),3), Christus. Die Erde frohlockt: Das Blut eines Gottes hat sie reingewaschen. Das Meer frohlockt: Die Schritte des Herrn haben es mit Ehre gekrönt. Jeder Mensch, der wiedergeboren wurde aus dem Wasser und dem Heiligen Geist, frohlocke; auch Adam, der erste Mensch frohlocke, da er befreit wurde vom alten Fluch. […] Die Auferstehung Christi hat nicht nur diesen Festtag begründet, sondern sie schenkt uns auch Heil anstelle von Leiden, Unsterblichkeit anstelle von Tod, Heilung anstelle von Wunden, Auferstehung anstelle von Verfall. Einst wurde das Geheimnis des Pascha in Ägypten nach den vom Gesetz vorgegebenen Riten vollzogen; das Opfer des Lammes war nur ein Zeichen. Doch heute feiern wir, dem Evangelium gemäß, ein geistliches Pascha, nämlich den Tag der Auferstehung. Dort wurde ein Lamm aus der Herde geopfert […]; hier ist es Christus selbst, der sich als Lamm Gottes darbringt. Dort war es ein Tier aus dem Stall; hier ist es kein Lamm, sondern der Gute Hirte selbst, der sein Leben für seine Schafe hingibt (vgl. Joh 10,11). […] Dort durchqueren die Hebräer das Rote Meer und stimmen die Siegeshymne an auf ihren Beschützer: „Lasst uns dem Herrn singen, denn herrlich ist er verherrlicht“ (Ex 15,1 LXX). Hier singen diejenigen, die der Taufe für würdig befunden wurden, in ihren Herzen die Siegeshymne: „Einer ist heilig, einer ist Gott, Jesus Christus, in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Amen.“ „Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit“, ruft der Prophet (Ps 93(92),1). Die Hebräer durchquerten das Rote Meer und aßen das Manna in der Wüste. Heute essen wir, wenn wir aus dem Taufbecken steigen, das Brot, das vom Himmel herabkommt (vgl. Joh 6,51).