Die Zölibatären sind ein winziger Teil der Menschheit, der zugunsten der gesamten Menschheit auf das Selbstverständlichste verzichtet, um sich von Gott ergreifen zu lassen, und zwar ungeteilt, denn „der Verheiratete ist geteilt“ (vgl. 1 Kor 7,33), sagt der heilige Paulus. Und wenn dieser winzige Teil der Menschheit diesen Schritt zum Herrn macht, dann nur, um die Liebe, mit der dieser die Menschheit liebt, zu leben.
Daraus eine private Angelegenheit zu machen, hieße, sie auf etwas sehr Kleines zu reduzieren. Der Zölibat ist eine Weise der Liebe, die zugunsten der ganzen Welt gelebt wird. Und dies führt jene, die dazu berufen sind dazu, die Wahl der Einsamkeit zu akzeptieren, die der Herr für sie getroffen hat. Ein Zölibat, der keine Einsamkeit enthielte, wäre ein Ersatz. Die Annahme dieser Einsamkeit vor Gott ist wie der Preis, das Pfand unserer Verfügbarkeit für die Liebe.
Die Ehe ist die Summe zweier Berufungen, die im selben Heim zusammenkommen. Diese beiden Wesen bedingen und beeinflussen sich gegenseitig und helfen einander. Im Zölibat steht man allein Gott gegenüber und Christus wird zu dem, dessen Ehepartner man ist. Sein Reich ist es, das zum Heim wird, und die ganze Menschheit, die zu Kindern wird. […] Diese Verfügbarkeit ist der Ausdruck einer einzigen Entscheidung: für die Entwurzelung aus dem Irdischen und die Einwurzelung in Christus. „Manche haben sich um des Himmelreiches willen entschieden, nicht zu heiraten“ (vgl. Mt 19,12), sagt das Evangelium. Das Gebot des Herrn: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken“ (Mt 22,37) muss vom Zölibatären in seiner reinen und direkten Bedeutung angenommen werden.