Hl. Ambrosius

Bevor Jesus ein verstorbenes Mädchen auferweckte, heilte er, um den Glauben zu wecken, zunächst die Frau, die an Blutfluss litt. Um dich zu unterweisen, heilte er die blutende Frau auf dem Weg zu dem toten Mädchen. Ebenso feiern wir, damit wir an unsere ewige Auferstehung glauben, die historische Auferstehung des Herrn, die auf seine Passion folgte.

[…] „Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, kamen und sagten (zu Jaïrus): ‚Bemüh den Meister nicht länger!‘“: Sie glauben noch nicht an die Auferstehung Jesu, die im Gesetz vorhergesagt war und sich im Evangelium erfüllen sollte. Deshalb nimmt Jesus, als er beim Haus ankommt, nur wenige Zeugen der bevorstehenden Auferweckung mit, denn nicht viele haben sogleich an die Auferstehung geglaubt. Als Jesus sprach: „Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur“, „da lachten sie ihn aus“; denn wer nicht glaubt, der spottet. Lasst sie also ihre Toten, die sie tot glauben, beweinen! Wo der Glaube an die Auferstehung lebendig ist, sieht man im Tod nicht das Ende, sondern einen Zustand der Ruhe. […] Jesus fasste also das Kind an der Hand, heilte es und sagte, man solle ihm etwas zu essen geben, zum Beweis, dass es wirklich lebt, und damit man es nicht für eine Illusion halte, sondern als Realität erkenne. Selig, wen die Weisheit so an der Hand fasst! Ach, dass sie doch auch mein Handeln an die Hand nehmen möge; dass Gerechtigkeit mich an der Hand fasste, dass das [ewige] Wort, das Wort Gottes, mich an der Hand fasste und mich an den verborgenen Ort führte, wo es wohnt. Es möge meinen Geist vom Irrtum ab- und dem Heil zuwenden; es befehle, man möge mir zu essen geben, denn das Wort Gottes ist das Brot vom Himmel (vgl. Joh 6,32). Daher die Aufforderung der Weisheit, die die Speisen des göttlichen Leibes und Blutes auf den heiligen Altar gelegt hat: „Kommt, esst von meinem Mahl und trinkt vom Wein, den ich mischte“ (Spr 9,5).

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 4 February 2025