Dir wurde die Bürde des Priestertums anvertraut. Du stehst im Heck der Kirche und steuerst das Schiff mitten durch die Fluten. Halte das Steuer des Glaubens fest in der Hand, damit du in den schweren Stürmen dieser Zeit nicht kenterst. Groß und weit ist das Meer; aber fürchte dich nicht! Denn der Herr hat „den Erdkreis auf Meere gegründet, ihn über Strömen befestigt“ (vgl.
Ps 24,2). Daher versteht es sich von selbst, dass die Kirche des Herrn, die auf den Fels der Apostel gegründet ist, auch inmitten einer so unruhigen Welt fest bleibt und gegen die wütenden Angriffe des Meeres standhält auf ihrem unerschütterlichen Fundament (vgl. Mt 16,18). Sie ist von Fluten umgeben, doch nicht überwältigt. Und mögen die Elemente dieser Welt auch in gewaltigem Lärm widerhallen, bietet sie dennoch den Leidenden die große Sicherheit eines rettenden Hafens. Selbst wenn sie nur ein auf dem Meer hin- und hergeworfen Boot ist, bleibt sie doch die Kirche, deren Wasser in die Flüsse strömt, in jene großen Flüsse, von denen es heißt: „Die Flüsse erhoben ihre Stimmen“ (Ps 92,3 LXX). In der Tat fließen Ströme aus dem Schoß der Kirche, die von Christus getränkt wird und ein Gefäß des Heiligen Geistes ist (vgl. Joh 7,38). Wenn diese Flüsse von geistlicher Gnade erfüllt sind, erheben sie ihre Stimmen. Es gibt einen Fluss, der wie ein rauschender Bach in den Menschen Gottes fließt (vgl. Jes 66,12), ein Fluss, dessen Kraft die friedvolle und ruhige Seele erfreut. Wer aus der Fülle dieses Flusses empfängt, wie der Evangelist Johannes oder wie Petrus und Paulus, der erhebt seine Stimme. Und er wird anfangen, das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu verkünden, so wie die Apostel durch ihre Predigt das Wort des Evangeliums bis an die Enden der Erde verbreitet haben.