Wenn Christus vor seinem Tod, an der Schwelle zum Paschamysterium betet: „Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir“ (Joh 17,11), dann bittet er gewissermaßen auch – und vielleicht ganz besonders – um die Einheit der Eheleute und der Familien.
Er betet um die Einheit seiner Jünger, für die Einheit der Kirche; das Geheimnis der Kirche aber wird vom heiligen Paulus mit der Ehe verglichen (vgl. Eph 5,32). So wendet die Kirche der Familie nicht nur einen besonderen Teil ihrer Fürsorge zu, sondern schaut im Sakrament der Ehe auch in gewisser Weise ihr Vorbild. Erfüllt von der Liebe Christi, des Bräutigams, der uns „bis zum Tod“ geliebt hat, blickt die Kirche auf die Eheleute, die einander die Liebe für ein ganzes Leben, bis zum Tod, versprochen haben. Und die Kirche sieht es als ihre besondere Pflicht an, diese Liebe, diese Treue und Aufrichtigkeit zu schützen, sowie alles Gute, das sich für die menschliche Person und die Gesellschaft daraus ergibt. Gerade die Familie nämlich ist es, die die Gesellschaft lebendig erhält. In der Familie wird durch die Erziehung die eigentliche Struktur der Menschheit, eines jeden Menschen in dieser Welt, geformt. Im Evangelium […] spricht der Sohn zu seinem Vater: „Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, […] dass du mich gesandt hast. […] Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht“ (Joh 17,8.10). Hallt das Echo dieses Dialogs nicht in den Herzen der Menschen aller Generationen wider? Bilden diese Worte nicht das eigentliche Grundgerüst des Lebens und der [Lebens-]Geschichte einer jeden Familie, und durch die Familie eines jeden Menschen? […] „Für sie bitte ich; […] für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir“ (Joh 17,9).