Jetzt ist die Zeit zu beichten. Bekenne, was du in Wort und Tat, bei Nacht und bei Tag gesündigt hast. Beichte in dieser „rechten Zeit“, und empfange am „Tag des Heiles“ (Jes 49,8; 2 Kor 6,2) den himmlischen Schatz. […] Lass die Gegenwart hinter dir und vertraue auf die Zukunft.
Du hast schon so viele Jahre verbracht, ohne deine nichtigen irdischen Obliegenheiten zu unterbrechen; und da solltest du nicht vierzig Tage innehalten können, um dich mit deinem eigentlichen Ziel zu beschäftigen? „Nehmt euch Muße und erkennt, dass ich Gott bin“, sagt die Schrift (Ps 45,11 LXX). Verzichte auf die Flut nutzloser Worte, verleumde niemanden, höre auch nicht auf den, der verleumdet, sei vielmehr bereit zu beten. Zeige in der Askese den Eifer deines Herzens; reinige dieses Gefäß [deines Herzens], um noch reichere Gnade zu empfangen. Denn Vergebung der Sünden wird zwar allen gleichermaßen gewährt, die Teilhabe am Heiligen Geist aber wird dem einzelnen seinem Glauben entsprechend zuteil. Gibst du dir wenig Mühe, wirst du wenig ernten; strengst du dich sehr an, wird dein Lohn groß sein. Es geht um dich: Achte also auf dein eigenes Wohl!
Wenn du Groll gegen jemanden hast, so vergib ihm. Du möchtest Vergebung für dein Fehlverhalten erlangen; daher musst auch du dem Sünder vergeben. Wie willst du denn zum Herrn sagen: „Nimm meine vielen Sünden von mir“, wenn du selbst dem, der mit dir im Dienste Gottes steht, nicht einmal seine wenigen Verfehlungen dir gegenüber vergeben hast? (vgl. Mt 18,23ff.).